Von Reinhard Müller
Waffenverbotszone? Schon der Begriff ist skurril. Waffen sind ohnehin nur für bestimmte Personengruppen bei der Ausübung besonderer Tätigkeiten erlaubt. Aber natürlich kann alles zur Waffe werden, von der Harke bis zum Auto. Und so wird auch dann, wenn ganz Deutschland zur Waffenverbotszone erklärt worden ist, wohl der Einkauf von Haushaltsgeräten erlaubt bleiben – mit denen man gegebenenfalls auch Verbrechen begehen kann. Also besser flächendeckende Verbrechensverbotszonen. Aber sind nicht Verbrechen ohnehin verboten?
Hier schließt sich der Kreis. Die Politik sollte sich auf die Durchsetzung des geltenden Rechts konzentrieren – und bei neueren Phänomenen stärker auf die Ursachen schauen und diese dann gezielt bekämpfen. Es ist nichts Neues, dass gegen ein Schnell gezogenes Messer auf kurze Distanz kaum eine Abwehr möglich ist. Dass dennoch jahrzehntelang niemand über pauschale Verbote oder Verbotszonen nachdachte, lag daran, dass schlimme Angriffe Ausnahmen waren. Das hat sich geändert. Offenbar ist die Hemmschwelle für den Einsatz dieser nicht selten tödlichen Waffe gesunken. Und es sind mehr Menschen aus Kulturkreisen im Land; in denen Messer offenbar eher eingesetzt werden.
Hier muss weiterhin zuerst angesetzt werden: Grenzkontrollen und Abschiebungen jener, die kein Recht haben, hier zu sein. Wer im Grunde gegen beides ist und dazu noch großzügig einbürgern will, der gefährdet den Zusammenhalt in diesem Land und die innere Sicherheit – und der macht sich jetzt Gedanken über Waffenverbotszonen. Man darf gespannt sein, wer dann dort kontrolliert wird.
Alle? Oder die üblichen Verdächtigen? Aber die darf es ja gar nicht geben. Einen Schwerpunkt nicht nur der Messerkriminalität bilden die Bahnhöfe und ihre Vorplätze. Früher gab es Bahnsteigkarten, eine Erinnerung an den Zweck des Ortes und auch an das Hausrecht. Wer verdächtig erscheint, kann kontrolliert werden; wer sich danebenbenimmt, fliegt raus. Eine Regel für das ganze Land.