Im Blick zurück nicht immer einig, im Blick nach vorn auf gutem Kurs
Mit Spannung erwartete der Bundesverband zivile Legalwaffen (BZL) das Gespräch mit dem FDP-Parteivorsitzenden Christian Lindner auf der Grünen Woche in Berlin. Denn im Zuge des Sicherheitspakets war die vormalige Unterstützung für die Liberalen einem klaren Kontra zu den von der FDP mitgetragenen Waffenrechtsverschärfungen im Sicherheitspaket gewichen. Im Gespräch legte Matthias Klotz daher noch einmal die Argumente bzgl. der Zielverfehlung und der aus seiner Sicht nicht hinnehmbaren Einschnitte für Legalwaffenbesitzer dar. Wenngleich der FDP-Chef nicht alle vorgebrachten Kritikpunkte teilte, sprach er sich aber dennoch für eine Reform des Waffenrechts in der kommenden Legislaturperiode aus wozu man seitens seiner Partei auch eine detaillierte Position ausformuliert habe. Diese Reform sei aus Sicht Lindners jedoch nur mit der FDP als Koalitionspartner der Union möglich.

Tags darauf präsentierte dann Fabian Griewel, waffenrechtlicher Berichterstatter der Liberalen, im Termin mit Matthias Klotz persönlich das vom Parteichef angesprochene Dokument. Zum Waffenrecht steht dort wörtlich:
„Für ein Waffenrecht mit Augenmaß und Konsequenz
Wir Freie Demokraten fordern ein Waffenrecht mit Augenmaß und Konsequenz. In der jetzigen Verfassung ist es unübersichtlich und nicht zielgerichtet. Vielmehr beinhaltet es Einschränkungen, die sich mit Blick auf die Realität der Legalwaffenbesitzer in Deutschland kaum rechtfertigen lassen. Wir unterscheiden strikt zwischen den Besitzern von Legalwaffen wie Sportschützen und Jäger und dem illegalen Waffenbesitz oder dem Waffenbesitz durch gefährliche Personen. Auch die polizeiliche Kriminalstatistik muss diese Unterscheidung in Zukunft beinhalten. Die Besitzer von Legalwaffen wie Sportschützen und Jäger dürfen beispielsweise bei der Erteilung waffenrechtlicher Erlaubnisse nicht mit unnützer Bürokratie überzogen werden. Der Bund sollte eine Generalrevision des Waffenrechts unternehmen, um Praktikabilität und Praxisnähe zu verbessern und das gesamte Waffenrecht einfacher, klarer und zielgerichteter zu gestalten. Sämtliche Verschärfungen der Vergangenheit, die keinen sicherheitspolitischen Mehrwert haben, müssen gestrichen werden. Jegliche zukünftige Änderung muss zudem evidenzbasiert sein. Gefährder und Extremisten dürfen keine Waffen besitzen. Dazu muss der Datenaustausch der beteiligten Behörden verbessert und der illegale Waffenhandel auf europäischer Ebene stärker bekämpft werden.“
Matthias Klotz ließ sich die Anmerkung nicht nehmen, dass mit dieser klaren und vernünftigen Haltung die waffenrechtlichen Verschärfungen des Sicherheitspakets nie hätten kommen dürfen. Im Blick nach vorn waren Fabian Griewel und Klotz aber einig, dass man auf Basis dieser Positionierung den weiteren konstruktiven Dialog pflegen wolle.
